Beleuchtung

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Sehen und gesehen werden: alles über die Beleuchtung am Fahrrad

Damit du als Fahrradfahrer während der Fahrt eine gute Sicht hast und schnell von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen wirst, brauchst du eine Beleuchtung für dein Fahrrad. In Deutschland ist der Aufbau der Fahrradbeleuchtung gesetzlich in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geregelt: Front- und Rückstrahler sowie verschiedene Reflektoren sind Pflicht. Es gibt jedoch eine breite Palette an wirkungsvoller Beleuchtung für dein Fahrrad. Neben vielen nützlichen Features darf dein Fahrrad zusätzlich mit Fernlicht und Bremslicht ausgestattet sein. Auch akku- oder batteriebetriebene Lichtanlagen sind erlaubt. Wie wählst du bei diesem breiten Angebot die optimale Beleuchtung für dein Fahrrad aus? Welche Lichttechnik passt zu deinem Rad und dir? Und was bedeuten Lux- und Lumen-Werte?


Die richtige Beleuchtung am Fahrrad: Frontstrahler und Rückstrahler

Wusstest du, dass du bei der Beleuchtung für dein Fahrrad zwischen aktiven und passiven Elementen unterscheiden musst? Aktive Elemente wie Front- und Rückleuchten erzeugen selbst Licht und werden durch einen Akku, Batterien oder einen Dynamo mit Strom versorgt. Passive Elemente wie Reflektoren benötigen dagegen keine Stromzufuhr, denn sie werfen Licht, das sie von außen trifft, wieder zurück.
Frontscheinwerfer strahlen weißes Licht vor das Fahrrad aus. Als Lichtquelle nutzen Hersteller entweder eine herkömmliche Glühlampe, eine oder mehrere LED oder eine Halogenlampe. Zusätzlich findet sich oft ein integriertes Standlicht, das dein Fahrrad auch im Stand mit Licht versorgt.
Neben dem Frontscheinwerfer müssen Fahrräder, so heißt es in § 67 der StVZO, an der Rückseite mit mindestens einer Schlussleuchte für rotes Licht ausgerüstet sein. Auch die Rückleuchte wird per Dynamo, Akku oder Batterie betrieben. Du darfst sie nicht tiefer als 25 Zentimeter über dem Boden montieren. Beim SON Sattelstützen-Rücklicht wird das Licht einer Hochleistungs-LED z.B. auf zwei Rillenprofile seitlich aufgefächert. Durch diese zwei Lichtquellen nebeneinander kann der nachfolgende Verkehr den Abstand optisch besser einschätzen – ein wesentlicher Beitrag zu deiner Sicherheit. Du kannst natürlich auch Sets aus Frontscheinwerfer und Rückstrahler erstehen. Beispiele sind das sehr leichte SIGMA SPORTSTER/MONO RL Beleuchtungsset mit langer Akkulaufzeit und zwei Helligkeitsstufen oder das Busch+Müller IXON CORE / IXXI DIODEN-RÜCKLICHT Set mit Aluminiumgehäuse vorn und Rücklicht für die Sattelstütze.

Übrigens ist auch eine Bremslichtfunktion erlaubt. So erkennt die Busch+Müller TOPLIGHT LINE BRAKE PLUS Bremsmanöver über den Nabendynamo und zeigt sie an. Abseits der Straße kannst du deine Beleuchtung am Fahrrad außerdem durch eine zusätzliche LED-Kopflampe am Helm optimieren. Mit der SIGMA BUSTER 700 HL sorgst du so z.B. für ideales Kurvenlicht.


Erster Anhaltspunkt: Dynamo oder Akku als Beleuchtung am Fahrrad?

Es gibt ihn noch – den klassischen Dynamo, der durch die Drehung des Rades angetrieben wird. Moderne Nabendynamos, z.B. von Shimano, liefern die Energie inzwischen mit wesentlich weniger Widerstand, sodass du nicht allzu schwer treten musst. Dynamos haben einige Vorteile:

  • Nabendynamos sind vor äußeren Einflüssen wie Nässe geschützt.
  • Sie sind wartungsarm, zuverlässig und wenig reparaturanfällig.
  • Nie wieder ohne Licht: Ein Dynamo ist fest verbaut und daher bei jeder Fahrt dabei.
  • Viele Lampen bieten Sensorfunktionen. Diese schalten sich automatisch ein oder wechseln automatische von Tag- zu Nachtfahrlicht. Dieses Feature funktioniert am zuverlässigsten in Kombination mit einem Nabendynamo, da dieser Dauerstrom liefert.
  • Bist du mit einem Dynamo unterwegs, fährst du niemals im Dunkeln, denn es gibt keine Akkus oder Batterien, die plötzlich leer sein könnten.
Bist du eher ein sportlicher Fahrer? Dann empfindest du Leuchten mit Akku- oder Batteriebetrieb wahrscheinlich als Segen. Ihre Vorteile:
  • Bei vielen Modellen ist der Wechsel zwischen Power- und Sparmodus möglich.
  • Sie sind besonders klein und leicht und passen auch in eine Trikottasche.
  • Sie haben teilweise sehr lange Laufzeiten.
  • Einige Modelle sind mit Wechselbatterien kompatibel.
Wie du siehst, hat jedes System seine Vorteile. Die Entscheidung hängt also stark von dem gewünschten Einsatz deines Fahrrads ab.


Zweiter Anhaltspunkt: Lumen und Lux als wichtige Werte für die Beleuchtung an deinem Fahrrad

Die im Straßenverkehr zugelassenen Leuchten liegen etwa zwischen 15 und 150 Lux, Leuchten für den Offroad-Einsatz oft auch darüber. Der vom Gesetzgeber minimal geforderte Wert beträgt 10 Lux – damit geht es aber mehr um das „Gesehen-Werden” als um die eigene Sicht bei Nacht. Übrigens erkennst du alle nach der StVZO zugelassenen Leuchten an einem K mit Wellensymbol auf dem Gehäuse.
Gerade bei stärkeren Leuchten geben die Hersteller gerne den Lumen-Wert an. Aber was sagen Lux und Lumen aus? Die Einheit Lumen (lm) beschreibt den sichtbaren Lichtstrom und stellt so dar, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen abstrahlt. Der Lumen-Wert hilft dir dabei, die Helligkeit einer Lampe einzuschätzen: Je höher der Wert, desto mehr Licht gibt eine Lampe ab. Die Maßeinheit Lux (lx) ist dagegen die Beleuchtungsstärke. Sie beschreibt den Lichtstrom (gemessen in Lumen), der auf eine bestimmte Fläche fällt.


Aller guten Dinge sind drei: auf die Lichtverteilung kommt es an

Weder Lux noch Lumen sagen etwas darüber aus, wie viel Licht deine Fahrradleuchte tatsächlich bietet. Auch Lampen- und Reflektordesign sind wichtig, denn sie bestimmen die Lichtverteilung. Einige Fragen zur Orientierung:

  • Fällt die Lichtverteilung auf der Straße gerade so schmal aus wie der Fahrradweg? Deine Beleuchtung am Fahrrad ist dann lediglich für die Stadt und beleuchtete Strecken ausreichend.
  • Leuchtet sie den Nahbereich in der Breite gut aus? Das bietet bessere Sicherheit abseits von Radwegen und außerhalb der Innenstadt.
  • Reicht das Lichtfeld 20 bis 40 Meter weit nach vorne? Wie gleichmäßig ist die Lichtverteilung? Das ist wichtig bei höherem Tempo und holprigen Wegstrecken.
Du findest Abbildungen der Lichtfelder in der Regel auf den Produktseiten der Hersteller.


Helle Hotspots im Lichtfeld sind übrigens eher nachteilig: An ihnen orientiert sich das Auge, die Bereiche außerhalb davon werden dann weniger gut wahrgenommen.


Fernlicht am Fahrrad: spezielle Beleuchtung für E-Bikes

Einen besonderen Sicherheitsgewinn am Pedelec und an Fahrrädern bis 25 km/h bietet dir das Fernlicht, das der Gesetzgeber seit 2017 zugelassen hat. Damit bist du im Dunkeln wesentlich souveräner unterwegs. Das Fernlicht leuchtet oberhalb der für das Standardlicht vorgeschrieben Hell-Dunkel-Grenze weit voraus. Es hilft dir damit auch, Hindernisse wie herunterhängende Äste rechtzeitig zu erkennen. Aber Vorsicht: Wie beim Auto musst du das Fernlicht bei Gegenverkehr sowie innerorts abblenden.
Mit dem „IQ-XM“ präsentiert Busch+Müller z.B. einen solchen Frontscheinwerfer mit Fernlicht. Über eine Taste am Lenker wechselst du zwischen dem Fernlichtmodus mit zusätzlichen 120 Lux und dem Abblendmodus als Standardlicht mit 80 Lux. Welche Leuchten grundsätzlich zu welchem E-Bike-Motor und -Akkusystem passen, geben die Hersteller in den Produktdetails an.


Reflektoren gehören zur Beleuchtung am Fahrrad

Reflektoren ergänzen deine Beleuchtung am Fahrrad: Ein weißer Frontreflektor am Scheinwerfer sowie ein großer roter Reflektor hinten. Bei den Laufrädern hast du die Wahl: Entweder nutzt du Reifen mit einem durchgehenden Reflexstreifen auf der Flanke oder ganz klassisch zwei gelbe Speichenreflektoren pro Laufrad. Auch reflektierende Speichenclips sind möglich, wie etwa die 3M SEKUCLIP COMPACT Speichenreflektoren. Hier nimmt es der Gesetzgeber ganz genau: Tatsächlich muss jede einzelne Speiche einen solchen Clip erhalten. Zuletzt musst du auch an den Pedalen gelbe Reflektoren anbringen.


Die richtige Beleuchtung für dein Fahrrad – das musst du beachten

Eins ist klar: Bei so viel Auswahl, Sicherheitsgewinn, Lichtmenge und High-Tech-Ideen gibt es für eine unzureichende Beleuchtung am Fahrrad keine Ausreden mehr. „Sehen und gesehen werden” ist die oberste Regel. Hier findest du abschließend einige wichtige Aspekte, die dir bei der Auswahl der optimalen Beleuchtung für dein Fahrrad helfen:

  • Je heller desto besser?
    Abgesehen davon, dass die Helligkeit sicher ein wichtiger Faktor beim Kauf einer Beleuchtung ist, solltest du darauf achten, dass die Lampe StVZO-konform ist. Denk auch daran: Die hellste Lampe nützt dir nichts, wenn das Licht nicht entsprechend deiner Fahrweise verteilt wird. In der Stadt genügt es, wenn deine Beleuchtung am Fahrrad das Nahfeld abdeckt. Führt dein Weg beim Pendeln oder nach der Abendrunde länger über unbeleuchtete Abschnitte und Feldwege? Dann sind nicht nur höhere Lux- bzw. Lumen-Werte empfehlenswert: Die Abdeckung weit entfernter Objekte ist besonders wichtig. Eine beliebte Frontleuchte im höheren Lux-Bereich mit einer homogenen Fern- und Nahfeldausleuchtung ist etwa die IQ-X von Busch+Müller mit 100 Lux.
  • Günstig und kompakt? Aber klar doch!
    Wenn du dein Fahrrad mit einer Beleuchtung ausstattest, musst du deinen Geldbeutel nicht zwingend überstrapazieren: Kompakte Nabendynamo-Leuchten wie die AXA PICO30-T STEADY bieten dir heute ein Standlicht und eine automatische Umschaltung zwischen Tag- und Nachtfahrlicht. Beim energiesparenden Tagfahrlicht leuchten nur wenige LEDs und sorgen dafür, dass du gesehen wirst. Je nach Dunkelheit schaltet sich dann das Hauptlicht dazu. Damit kommst du besonders in der City und auf ohnehin beleuchteten Strecken gut zurecht
  • Die High End Klasse
    Die stärksten zugelassenen Frontleuchten verfügen über etwa 150 Lux. Ein Beispiel für die 150-Lux-Klasse ist die akkubetriebene B+M IXON SPACE LED 150 Lux. Die Helligkeit kannst du bei dieser Frontleuchte per Fingersensor variieren, sodass du auf gut beleuchteten Abschnitten Strom sparen und im Dunkeln volle Lichtpower geben kannst.
  • Sei kein Blender
    Damit diese starken Leuchten nicht blenden, ist eine blendfreie Einstellung und Fixierung wichtig. Eine Vorschrift zur Ausrichtung des Lichtkegels gibt es übrigens nicht mehr. Du solltest bei der Montage lediglich darauf achten, vorne eine Höhe zwischen 40 und 120 Zentimeter und hinten zwischen 25 und 120 Zentimeter einzuhalten.
  • Das Fahrradmodell hilft bei der Entscheidung
    City- und Trekkingräder werden meistens direkt in der Fertigung mit einem Nabendynamo ausgestattet. Rennrädern und Mountainbikes musst du dagegen selbst mit einer Lichtanlage ausstatten oder nachrüsten. Je nach Einsatzgebiet kannst du dir dann die passende Beleuchtung aussuchen.