Was sind Protektorenjacken und Protektorenwesten?
Die Kategorie umfasst verschiedene Arten von Oberkörperschutz:
Protektorenwesten
- schützen Rücken und Brust
- bestehen meist aus einer eng sitzenden, atmungsaktiven Weste
- besonders beliebt beim Enduro- und Trailfahren
- lassen sich über oder unter deinem Bike-Jersey tragen
- minimalistisch, leicht und unter einem Jersey kaum spürbar
Protektorenjacken
- decken mehrere Schutzbereiche ab: Schultern, Ellenbogen, Brust und Rücken
- ideal für Bikepark und Downhill
- oft langärmelig, mit voll integriertem Oberkörperschutz
- maximale Flächenabdeckung bei gleichzeitig hoher Beweglichkeit
- eng anliegend und daher unauffällig unter deinem Bikeshirt tragbar
Gemeinsam ist allen Varianten: Sie bilden ein geschlossenes System, bei dem alle Protektoren anatomisch positioniert und fest miteinander verbunden sind – ein klarer Vorteil gegenüber einzeln getragenen Schonern.
Technischer Aufbau – wie der Oberkörperschutz funktioniert
Protektorenjacken und -westen kombinieren mehrere Elemente in einem Produkt:
- Stoßabsorbierende Schaumstoffprotektoren
Die Schutzkerne basieren meist auf viskoelastischen Schäumen. Sie haben folgende Eigenschaften:- flexibel im Normalzustand
- verhärten bei Aufprall
- verteilen die Aufprallenergie großflächig
- kehren danach in ihre ursprüngliche Form zurück
- Rücken / Wirbelsäule
- Brust / Rippen
- Schultern
- Ellenbogen
- teilweise auch den seitlichen Oberkörper
- 3D-Formgebung für optimale Ergonomie
Die meisten Protektoren folgen der Körperform und sind anatomisch vorgeformt. Das sorgt für:- stabilen Sitz
- weniger Reibung
- Bewegungsfreiheit beim Lenken und Pumpen
- Textile Hülle zur Fixierung
Die Materialien verbinden Schutz und Komfort:- elastische, eng anliegende Stoffe für sicheren Halt
- atmungsaktives Mesh für Temperaturregulierung
- abriebfeste Panels an Stellen mit Rucksack- oder Bodenkontakt
- flache Nähte zur Reduzierung von Druckpunkten
Damit bleibt die Jacke auch bei langen Abfahrten oder intensiven Passagen angenehm auf der
Materialien – Schutz trifft Beweglichkeit
Schutzmaterial (Schaumstoff)
Für Brust-, Rücken- und Schulterzonen kommen meist mehrlagige oder perforierte Schäume zum Einsatz. Sie sind:
- leicht
- flexibel
- atmungsaktiv
- schlagabsorbierend
Ihre viskoelastische Struktur sorgt für ein dynamisches Verhalten: angenehm weich beim Fahren, zuverlässig hart bei einem Einschlag. Beliebte und bewährte Protektoren in Jacken und Westen sind KOROYD, D30, PORON XRD, SAS-TEC und ACF.
Außerdem kannst du die verschiedenen Protektoren nach ihrem Schutzgrad unterscheiden. Während einfache Schaumstoffpolster bereits einen guten Schutz bieten, sind zertifizierte Protektoren die richtige Wahl für besonders intensive Rides. Die Norm EN 1621 unterscheidet zwei Level, wobei Schutzlevel 2 noch einmal eine höhere Stoßdämpfung bietet als Level 1. In vielen Modellen von Protektorenjacken werden in den besonders kritischen Zonen (bspw. Am Rücken) zertifizierte Protektoren eingesetzt, während leichte Schaumstoffpolster ergänzende Stoßdämpfung liefern.
Trägermaterialien
Die Jacken und Westen bestehen aus funktionellen Textilien, die mehrere Aufgaben erfüllen:
- Atmungsaktive Mesh-Kanäle transportieren Feuchtigkeit ab
- Elastische Stoffe passen sich Körper und Bewegung an
- Abriebfeste Bereiche schützen vor Rucksackkontakt oder Bodenkontakt
- Rutschhemmende Zonen sorgen für Stabilität selbst bei intensiven Bewegungen
Schutzbereiche im Detail
Protektorenjacken unterscheiden sich vor allem darin, welche Körperpartien sie abdecken.
- Rücken
Eines der zentralen Elemente. Die Protektoren folgen der Wirbelsäule bis zum Lendenbereich und schützen vor rückwärtigen Stürzen oder Aufprallenergie. - Brust / Rippen
Schützt bei Stürzen über den Lenker oder bei frontalen Einschlägen – besonders wichtig im Downhill- und Enduro-Bereich. - Schultern
Absorption seitlicher Stöße, beispielsweise bei Stürzen in Kurven oder bei Kontakt mit Felsen. - Ellenbogen
Vor allem in Protektorenjacken integriert. Sie schützen bei Rutschern oder Stürzen nach vorn oder zur Seite. - Seitenbereich
Einige Westen haben zusätzliche Schäume im Rippenbereich oder seitlich am Oberkörper. - Schutzabdeckung
Wie viel Schutz brauchst du?- Trails: Rücken + Schulter reichen vielen
- Enduro: Rücken + Brust + Schulter
- Downhill / Park: volle Abdeckung inklusive Ellenbogen
- Belüftung Atmungsaktive Mesh-Zonen sind entscheidend, besonders bei langen oder warmen Rides.
- Passform
Der Oberkörperschutz sollte eng anliegen, aber nicht einengen. Eine gute Passform verhindert Verrutschen bei gleichzeitig hohem Tragekomfort. - Kompatibilität
Viele Modelle sind rucksackfreundlich geschnitten oder bieten flache Rückenprotektoren, die unter Trikots passen. Manche sind extra darauf ausgelegt, gemeinsam mit einer Neck BRace getragen zu werden. - Bewegungsfreiheit
Elastische Materialien und segmentierte Protektoren sorgen dafür, dass kein Bereich die natürliche Bewegung blockiert. - Gewicht
Weniger Gewicht ist komfortabler – aber zu leicht bedeutet oft weniger Abdeckung. Eine gute Balance ist entscheidend. - leichte Protektorenshirts oder Westen
- Fokus auf Rücken- und Schulterbereiche
- gut kombinierbar mit Rucksack
- ausgewogene Abdeckung
- Brust- und Rückenpanzer sinnvoll
- komfortable Passform für lange Stages und Uphills
- maximale Flächenabdeckung
- Jacken mit Schulter-, Brust-, Rücken- und Ellenbogenschutz
- robust und stabil bei hoher Geschwindigkeit
Je mehr Schutzbereiche kombiniert sind, desto allroundfähiger wird die Jacke – bei höherem Gewicht. Leichte Westen setzen dagegen eher auf Rücken- und Brustschutz.
Wichtige Auswahlkriterien
Für die Wahl der richtigen Protektorenjacke oder -weste spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Einsatzbereiche & Zielgruppen
Je nach Fahrstil unterscheiden sich die Anforderungen:
Trail & All-Mountain
Enduro
Bikepark & Downhill
Fazit
Protektorenjacken und Protektorenwesten bieten einen ganzheitlichen Oberkörperschutz, ohne das Fahrgefühl einzuschränken. Durch die Kombination aus viskoelastischen Schäumen, intelligenten Textilien und ergonomischen Designs schützen sie Rücken, Brust, Schultern und Ellenbogen zuverlässig.
Egal, ob du auf Trails unterwegs bist, Enduro fährst oder regelmäßig den Bikepark besuchst – das passende Protektorensystem bringt Sicherheit, Komfort und Bewegungsfreiheit zusammen. Damit du dich auf das konzentrieren kannst, was Spaß macht: die nächste Line, den nächsten Drop, die nächste Herausforderung.