Reveal – Unlimited Bike Experience Saimaa Cycle Tour Finnland

Hey, hast du Bock auf eine Rennradrundfahrt in Finnland, 300 km durch die niemals ganz dunkel werdende Nacht? 

Ich bin da mal ganz ehrlich: Erstmals haben bei mir alle Alarmglocken geläutet. Ihr müsst wissen, ich bin eine Mountainbikerin aus Tirol und Berge sind mein Ding. Ich liebe lange steile Anstiege und technische Trailabfahrten. Wie kann man eine 300 km Rennradrundfahrt mit einem Mountainbike Marathon vergleichen? Gar nicht, sagen meine Rennradfreunde. Dazu kommt noch, dass meine Energielevel ab spätestens 21:00 Uhr rapide in den Keller sacken und ich mir nicht vorstellen konnte eine ganze Nacht lang durchzuradeln.

Haben mich die Aussicht auf endlose Seenlandschaften, entspannte Saunaabende und vieleviele Zimtschnecken überzeugt? Ja!


Von Saunabootausflügen bis Lachs-Dinner

Ein Finnischer Sommer wie man ihn sich vorstellt: In den ersten Tagen in Lappeenranta erkundeten wir die einmalige Seenlandschaft und Ortschaften auf kleinen Rennradausflügen und genossen dabei erstklassigen Kaffee (und natürlich Zimtschnecken) in der lokalen Kaffee-Rösterei. Die Temperaturen waren immer moderat, nicht zu heiß, nicht zu kalt, aber doch so, dass die zahlreich vorhandenen Saunas genutzt werden konnten. Der besonderste aller Saunagänge und auch der schönste aller Abende war auf jeden Fall unser Ausflug mit Emma. Emma ist eine Floating Sauna –  also ein Saunaboot. Mit ihr machten wir eine Fahrt quer über den See bis in eine einsame Bucht. Sauna  ins kühle Wasser springen  Sauna  Abkühlung.

Völlig tiefenentspannt kamen wir im kleinen Essbereich der Emma zusammen und verkosteten finnisches Bier und von den Bootsbesitzern selbst geräucherten Lachs. Zwischen rosa gefärbtem Himmel und tiefblauem See wurden wir mit vollem Bauch wieder zurück bis vor unsere Unterkunft kutschiert.

Klingt perfekt, war es auch  solche Abende vergisst man nicht so schnell. 

300 km durch die Nacht – Saimaa Cycle Tour

Ich würde lügen zu behaupten, nicht ein wenig nervös gewesen zu sein in den Tagen vor der Rundfahrt. ‘Es ist ja kein Rennen’, als Mantra half wenig – die Rennatmosphäre war einfach da. Ich bin sie von Mountainbike-Rennen gewohnt und doch war da diese ungewohnte Komponente dabei. Ich wusste einfach nicht so richtig, was auf mich zukommen würde. Wir diskutierten mit unseren neuen finnischen Freunden, welche Punkte für mich als Rennrad-Newbie wichtig sein würden: Nicht overpacen und ja nicht in den Hungerast kommen.

Am Starttag hatten wir noch bis abends Zeit, um den letzten Feinschliff am Material vorzunehmen, viele Kohlenhydrate zu essen und uns vor allem auszuruhen. Am frühen Abend ging’s ins kleine Örtchen Imatra, wo sich auf dem Eventgelände schon unzählige RadlerInnen tümmelten. Um 19:30 Uhr schickte ein finnisches Lied den ersten Startblock los und auch wir durften eine halbe Stunde später – von Locals bejubelt und angefeuert – losradeln.

Ich fühlte mich super. Mit einer großen Gruppe ging’s im zügigen Tempo durch wunderschön einsame, hügelige Landschaften. Meine Übermotivation sollte aber bald gedämpft werden. Der erste Stopp bei Kilometer 40. Runter vom Gas und bei der ersten Food-Station raus.

In den nächsten 50 km schlossen wir uns uns an eine eingeschweißte, finnische Gruppe an. Das Tempo war definitiv nicht gemütlich für mich und immer wieder musste ich an die gut gemeinten Worte unseres rennerfahrenen finnischen Bekannten Lieven denken: ’Speed kills, not distance’. Ich ignorierte die Zweifel. Vielleicht weil es genau der Grad Anstrengung war, der Spaß machte, oder mich die allgemein enthusiastische Stimmung ansteckte.

Wir beschlossen, an fast jeder Food Station halt zu machen, also etwa alle 50 km. Dort tankten wir mit Café und Cola, Bananen, salzigen Gurken und süßem Gebäck auf. Bei Kilometer 120 machten wir bei einem warmen Gericht eine längere Pause und ich schaute erstmals auf die Uhr – Mitternacht! Es war düster, aber nicht dunkel. Die kommenden Stunden vergingen schnell und die Beine wurden langsam und sicher träge. Um 02:30 Uhr ging die Sonne am endlos erscheinenden Horizont auf und färbte den See und den Himmel blutrot. 

Was für ein Endorphin-Kick! Plötzlich war ich mir völlig sicher, dass ich durchziehen würde. 


05:00 Uhr – Kilometer 200

Langsam waren nicht nur die Beine müde. Koffein und Zucker entfalteten keine spürbare Wirkung mehr, jeder Biss war reine Pflichtaufgabe. Jetzt hieß es Kopf ausschalten und treten, treten, treten. Gleichzeitig war ich komplett überrascht, wie gut es mir ging. Keine Schmerzen, keine Krämpfe, kein Gedanke mehr ans Aufgeben. Und, das gewohnte Vertrauen in meinen Körper – diese 100 gehen jetzt auch noch! 

1 Kilometer to go

Auf den letzten Metern waren wir eine riesige Gruppe unterschiedlichster Rennradler. Eine tiefe Männerstimme ertönte: Gas gas gas! Einzelne Fahrer folgten den Anfeuerungsrufen und zogen das Tempo an. An Gas war bei mir nicht mehr zu denken, ich hielt meinen Rhythmus und war heilfroh nach 300 km, 2800 Höhenmetern und vielen Stunden im Sattel endlich die Ziellinie in Imatra zu überqueren. Die Stimmung im Ziel war trotz früher Morgenstunden ausgelassen, niemand interessierten hier Zeiten oder Durchschnittsgeschwindigkeiten – wir hatten es geschafft! Und waren damit um ein unvergessliches Erlebnis reicher. 

Wie ROSE nach Finnland kam

Auf der Suche nach der geeigneten Bike Destination für ein Abenteuer mit dem Reveal wurden wir von dem schönsten Seengebiet der Welt angezogen. Einmal das magische Licht der Mitternachtssonne zu genießen, während wir mit dem Reveal durch malerische Landschaften und Dörfer fahren. Das sollte eine Reise wert sein. Dieser 300 km lange Bike Trip durch Finnland – die Saimaa Cycle Tour –  ist ein neues Abenteuer unsere Serie “Unlimited Bike Experiences”. 

Ein besonderer Dank gilt unseren Kooperationspartnern, die uns durch ihre Heimat geführt und unterwegs für Getränke, Snacks und warme Getränke gesorgt haben.

Das Bike

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Reveal

Das Rennrad speziell für die Langstrecke

ab 2.599,00 €

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